Großer brauner Rüsselkäfer (Hylobius abietis)

Großer brauner Rüsselkäfer (Foto: Mathias Stürtz)
Käferfraß an junger Fichte (Foto: U. Baier)
Larvenfraß an der Wurzel (Foto: C. Majunke)

Befallsmerkmale

Der Larvenfraß erfolgt meist furchenartig an den Wurzeln frischer Stubben (Kannelierfraß) und ist bedeutungslos. Der Fraß der Käfer reicht vom Wurzelhals bis in die Zweige junger Pflanzen.

Dabei werden die Rinde und das Kambium platzartig abgenagt, wodurch erbsengroße mehr oder weniger runde trichterförmige Wunden entstehen (sogenannter Pockennarbenfraß). An den Wundrändern tritt Harz aus. Gehen die Fraßplätze stammumfassend ineinander über, wird der Saftstrom unterbrochen und das Bäumchen stirbt ab.

Forstliche Bedeutung

Gefährlichstes Insekt in Nadelholzkulturen mit frischen Nadelholzstubben (Sturmschadflächen, Borkenkäferbefallsflächen). Gefährdet sind alle Nadelholz-Kulturen auf oder in der unmittelbaren Nähe zu vorjährigen Schlagflächen bzw. Sturmschadflächen oder beräumten Borkenkäferbefallsflächen.

Überwachung

Gefährdete Kulturen sind laufend auf Käferfraß zu kontrollieren. Die Kontrollen sollten mit Beginn der Käferaktivität, bei Lufttemperaturen über 8 °C einsetzen.

Bekämpfungsmaßnahmen

  • Sorgfältige Pflanzung und die Verwendung von gesunden kräftigen Pflanzen ermöglicht die Regeneration auch von stark befressenen Pflanzen.

  • Schlagruhe von mindestens drei Jahren reduziert das Angebot an bruttauglichem Material.

  • Fangrinden oder Fangknüppel können zum Abfangen der Käfer eingesetzt werden (hohe Lockwirkung, Alternative zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wegen der Kontrollen sehr arbeitsintensiv).

  • Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel als vorbeugende Tauchbehandlung der Pflanzen vor dem Auspflanzen bzw. bei akuter Gefährdung im Spritzverfahren von Einzelpflanzen auf der Kulturfläche. Die Vorgaben der Gebrauchsanweisung und die Bestimmungen für zertifizierte Wälder sind zu beachten.

Tannennadelrost (Pucciniastrum epilobii)

Schadbild des Tannennadelrostes (Foto: Mathias Stürtz)
Acidiospuren an Tannennadeln (Foto: G. Weber)
Nebenwirt: Waldweidenröschen (Foto: Mathias Stürtz)

Befallsmerkmale

Der Tannennadelrost, auch als Weißtannen-Säulenrost bezeichnet (Pucciniastrum epilobii) gehört zu der Ordnung der Rostpilze, in diesem Fall zu den heterözischen Rostpilzen. Dies bedeutet, dass für die Entwicklung zwei spezielle, systematisch nicht miteinander verwandte Wirtspflanzen (Haupt- und Nebenwirt) erforderlich sind. Für den Tannennadelrost bilden vorrangig die Weißtanne (Abies alba), aber auch weitere Tannen-Arten (Abies spec.) den Hauptwirt. Als Nebenwirt fungieren Vertreter aus der Gattung der Weidenröschen (Epolobium spec.).

Im zeitigen Sommer kommt es auf der Unterseite der jungen Nadeln des Maitriebes der Tanne zur Ausbildung der weißen, stiftförmigen Acidiosporenlager. Nach dem Ausreifen werden die Äcidiosporen aus diesen Lagern entlassen und gelangen auf die Blätter des Nebenwirtes. Hier setzt der Rostpilz seine Entwicklung fort und bildet im Herbst Teleutolager aus. Im darauf folgenden Frühjahr entstehen aus darin befindlichen Teleudosporen keimfähige Basidiosporen, welche dann wiederum die Maitriebe der Tanne erneut besiedeln.

Eine Übertragung des Pilzes von Tanne zu Tanne bzw. auf ältere Nadeljahrgänge ist ausgeschlossen. Betroffene Nadel verfärben sich und fallen ab. Da nur einjährige Nadeln befallen werden, besteht nicht die Gefahr einer vollständigen Entnadelung der Tannen. Triebschäden bis hin zum Absterben der Maitriebe sind nur bei sehr starkem Auftreten möglich.

Forstliche Bedeutung

Selbst bei mehrjährigem Befall ist die Tanne in ihrer Existenz nicht gefährdet, lediglich sehr junge Pflanzen sind aufgrund ihrer noch geringen Nadelmasse nach starken Schäden für sekundäre Schädlinge höher anfällig. In Weihnachtsbaum-Kulturen kann es durch vereinzeltes Triebsterben zu einer Deformation bzw. Lückenbildung am Einzelbaum und damit zu Wertverlusten kommen.

Überwachung

Da die Anwesenheit von Weidenröschen-Arten für die Entwicklung des Pilzes zwingend erforderlich ist, sollten Kulturflächen bzw. Weihnachtsbaumplantagen mit Tannenanteilen auf das Vorhandensein dieser Wirtspflanzen kontrolliert werden. Treten Haupt- und Nebenwirt in unmittelbarer Nachbarschaft gemeinsam auf, können stichprobenweise die neu gebildeten Maitriebe auf den Besatz mit Äcidiosporenlager (siehe Befallsmerkmale) geprüft werden.

Bekämpfungsmaßnahmen

Die schonendste Gegenmaßnahme ist die mechanische Beseitigung der vorhandenen Weidenröschen im Zuge einer Kulturpflege. Sowohl der Einsatz von Herbiziden für diesen Zweck, als auch der Einsatz von Fungiziden zur direkten Bekämpfung des Rostpilzes in Weihnachtbaumkulturen ist grundsätzlich möglich, richtet sich aber immer nach der jeweilige Zulassungssituation sowie den Anwendungsbestimmungen, siehe aktuelle Pflanzenschutzmitteldatenbank.

Kurzschwanzmäuse

Hinweis

Dieser Bereich befindet sich in Bearbeitung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte mit dem Betreff "Waldmäuse" an unseren Webmaster